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27
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May
2021

Darum Nein zur Pestizid-Initiative

Die Pestizid-Initiative bedroht ganz Wirtschaftszweige und verteuert die Pflanzen und Lebensmittel. Sie würde die Menschen zwingen, ausschliesslich Bio-Produkte zu kaufen. Damit schiesst die Initiative über das Ziel hinaus. Bereits heute dürfen in der Schweiz nur Pflanzenschutzmittel verwendet werden, die in strengen Kontrollen bewiesen haben, dass sie Gesundheit und Umwelt nicht gefährden. Die Grüne Branche entwickelt stetig neue Methoden, doch für den kompletten Verzicht auf synthetische Produkte ist es noch zu früh.

In jeder Gartenanlage können sich kahle Stellen auftun, Moos und Wurzelfilz bilden oder Unkraut überhand nehmen. Auch Schädlinge sind immer wieder ein Problem. Wussten Sie, dass zum Beispiel Blattläuse die Assimilation einer Pflanze erheblich beeinträchtigen können? Das bedeutet, die Pflanze kann Kohlenstoff und Wasser nicht mehr in die Endprodukte Zucker und Sauerstoff umwandeln. Auch vorbeugende Massnahmen verhindern solche Probleme nicht immer. Pflanzenschutzmittel sind dann nötig, damit die Pflanze wieder üppig gedeiht. Diese können natürlicher Herkunft oder synthetisch hergestellt worden sein.

 

Die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» will den Einsatz synthetisch hergestellter Pflanzenschutzmittel nun komplett verbieten. Übrigens nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Verarbeitung von Pflanzen und Lebensmitteln. Zudem dürften bei einer Annahme zu gewerblichen Zwecken hergestellte Lebensmittel, die synthetische Pestizide enthalten oder mithilfe solcher hergestellt worden sind, nicht mehr aus dem Ausland importiert werden. Am 13. Juni 2021 stimmen wir über die Vorlage ab.

 

Die Entwicklung neuer Methoden braucht jedoch noch Zeit. Gemäss Jardin Suisse (Unternehmerverband Gärtner Schweiz) ist die Initiative zum Beispiel für die 600 Pflanzen produzierenden Betriebe in der Schweiz kaum in der geforderten Zeit umsetzbar und gefährdet deshalb ihre Existenz.

 

Auch uns Gartenbauunternehmen zwänge die Initiative ins Dilemma. Wohl kennen wir viele biodiverse Massnahmen. Bei der Pflanzplanung beachten wir bereits die Eigenschaften der Pflanzen und beraten unsere Kunden sowie hinsichtlich geeigneter Standorte. Damit fördern wir den Anbau von Generationen übergreifenden Pflanzmethoden. Soweit möglich stärken wir unsere Pflanzen mit natürlichen Stoffen und geben unser Wissen gerne weiter. Doch bleiben manchmal als letzte Möglichkeit nur synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel für einen nachhaltigen Schutz.

 

Verantwortungsbewusste Gartenunternehmen wie wir halten sich bei Spritzeinsätzen stets an die Regeln –nicht nur an die gesetzlich vorgeschriebenen. So beachten wir beispielsweise die Flugzeiten der Bienen. Allgemein wird in der grünen Branche der Einsatz von Insektiziden und Herbiziden stark reduziert. Der Zeitgeist hat den Trend schon lange erfasst.

 

Die momentanen politischen Diskussionen über Wasser-und Bodenverschmutzung sind berechtigt, aber wir Gärtner (und auch die Landwirte) nehmen unsere Verantwortung gegenüber der Natur und Gesundheit bereits aktiv wahr. Wir lehnen die Vorlage deshalb ab, denn Pflanzen wollen wir schützen mit Massnahmen, die realistisch umsetzbar sind und Betriebe sowie Arbeitsplätze nicht gefährden.

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